An den Morgen

Aufgewacht vor dem morgenhellen Himmel:
Über die noch dunklen Dächer
treibt aus den Kaminen schon langsamer Rauch
Die Vögel: Sine fine dicentes
Und alle Lieben leben

© Suhrkamp-Verlag

Grafik: Autor selbst

Der Poesie Peter Handkes entstrahlt Widerstand gegen die Welt der medialen Versatzstücke und ihrer beschränkten Vernunft, sie ist heitere, heilig einfaltsreiche Emanzipation von sogenannter besserer Einsicht in den Lauf der Dinge. Denn bessere Einsicht lähmt den Mut, der zugleich Anmut ist. Und der die Welt unerwartet öffnet, indem er den gewissheitsummauerten Bestand des Realen angreift. Handke ist purer, naiver Glaube – an einen Trotz-Kosmos "irgendwo nebendraußen" (Hermann Lenz). Ist Vertrauen in eine bewegte Aufgelöstheit der Dinge und ihrer handelsüblichen Benennungen.

Auswahl: Hans-Dieter Schütt