Walter Bauer wurde am 4. November 1904 in Merseburg als fünftes Kind eines (Pferde-)Fuhrmannes und einer Aufwartefrau geboren, Ausbildung zum Volks-schullehrer, anfangs Hauslehrer in Leuna, dann Lehrer an verschiedenen
Dorfschulen um Halle. Heiratet 1930 die 12 Jahre ältere Hebamme Clara (Clärle) Fromme. Nach journalistischen Arbeiten  1929 erster Gedichtband Kameraden, zu euch spreche ich, 1930 Stimme aus dem Leunawerk, hohes Lob von und Freundschaft mit Stefan Zweig, mehrere Treffen, 1935 in Zürich das letzte geheime, wird denunziert;
seitdem unter Beobachtung, auch wegen Mitgliedschaft in der Liga für Menschenrechte. Schon 1933 Verbot seiner frühen Bücher »wegen klassenkämpferischen und zersetzenden Inhalts«. Ab 1936 lebenslange Freundschaft mit dem Maler Werner Berg. 1940 Einberufung, Wehrdienst in Frankreich, an der Ostfront, in Griechenland und Italien; die  Beförderung
zum Offizier durch das verhaßte Regime als Makel empfunden.

Porträt: Werner Berg

Nach Entlassung aus engl. Kriegsgefangenschaft Trennung von Clärle, Zuflucht bei Ernst Wiechert, dessen Stieftochter Jutta er 1949 heiratet. Rundfunkarbeiten.Trotz Scheidung im August 1952 gemeinsame Auswanderung nach Kanada wegen »Unbelehrbarkeit eines großen Teiles der Deutschen« und
»Restauration und Reaktion« in Westdeutschland. Meidet die Gruppe 47. In Toronto; Neubeginn als Packer und Tellerwäscher. 1954-1959 Studium moderner Sprachen (Deutsch, Italienisch, Französisch) an der Universität Toronto, Masterate in German. 1959–1976 Dozent, dann Associate Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Universität von Toronto. Bauer stirbt am 23. Dezember 1976 an Krebs, beigesetzt in Toronto.

Fast neunzig Buchtitel, zahlreiche Gedichtbände: Die Stimme 1961, neu aufgelegt 2014.