Marie Luise Freiin von Holzing-Berstett, wurde am 31.Januar1901 in Karlsruhe geboren Nach Kindheit und Jugend in Berlin, Potsdam und auf dem Familiengut Bollschweil im Schwarzwald  absolvierte sie eine Lehre als Buchhändlerin in Weimar, arbeitete in München, danach in einem römischen Antiquariat. 1925 heiratete sie den Wiener Archäologen Guido von Kaschnitz-Weinberg und kehrte mit ihm und der fast vierjährigen Tochter nach zahlreichen Reisen rund um das Mittelmeer 1932 nach Deutschland zurück. In den Romanen ›Liebe beginnt‹ (1933) und ›Elissa‹ (1937) setzte sie sich als Marie Luise Kaschnitz mit eigenen Erfahrungen auseinander, befaßte sich mit Archäologie und Kunstgeschichte. 1935 gewann sie einen Lyrikwettbewerb. Vom öffentlichen, nationalsozialistischem geprägteen Leben wendete sie sich ab, schrieb biographische Texte über Eichendorff und Courbet.

 Porträt: Ute Meinhardt

Griechische Mythen erzählt sie neu. Nach dem Krieg lernte sie Ingeborg Bachmann kennen. Nach dem Tod ihres Mannes 1958 kehrte sie nach Frankfurt am Main zurück, hielt Poetikvorlesungen an der Universität, nahm 1964 am Frankfurter Ausschwitzprozess. Marie Luise Kaschnitz starb am 10. Oktober 1974 in Rom und wurde in Bollschweil beigesetzt.

Büchner-Preis 1955, Immermann-Preis 1957, Pour le mérite 1967, Ehrendoktorwürde 1970 und Johann-Peter-Hebel-Preis, Goethe-Plakette 1971, Roswitha-Gedenkmedaille 1973.

Lyrikbände ua: Gedichte 1947, Totentanz und Gedichte zur Zeit 1948, Zukunftsmusik 1950, Ewige Stadt 1952, Dein Schweigen – meine Stimme 1962, Überallnie 1965, Kein Zauberspruch 1972