Maria Nowak wird am 8. September 1935 in Berlin-Köpenick geboren. Sie wuchs ungeliebt zunächst bei Adoptiveltern und dann in einem selbstgewählten Heim auf. 1954-1957 Studium der Journalistik, Philosophie, Kunst- und Literaturwissenschaft an der Universität Leipzig; kurz vor Abschluß Exmatrikulation wg. politischer Differenzen. 1957 erste Flucht nach Island. 1958 Rückkehr nach Berlin. Fließband-, dann Laborarbeit im Werk für Fernsehelektronik. Geburt des Sohnes Alexander. 1961 Heirat und Übersiedlung nach Island, Geburt der Tochter Nina. Arbeit in der Heringsverarbeitung und Teppichweberei. 1963 erster Gedichtband Ostdeutsch als Helga M. Novak im Selbstverlag. Rückkehr in die DDR, Studium am Literaturinstitut in Leipzig; wiederum Exmatrikulation und 1966 Ausweisung aus der DDR.

Porträt: Sabine Slatosch

Rückkehr nach Island. Bremer Literaturpreis. Übersiedlung nach Frankfurt/Main. Lebensgemeinschaft mit Horst Karasek. Aufenthalte in Portugal und Jugoslawien. 19xx Umzug nach Westberlin, Engagement für Solidarnocz, 1987 Hausbau in Legbad /Polen, wo sie mit Unterbrechungen bis 2010 lebte; in Polen wird ihr Werk wegen ihrer Liebe zu diesem Land besonders gewürdigt. Kränkelnd kehrte sie zurück nach Erkner, dem Ort Ihrer Kindheit; dort starb sie am 24. Dezember 2013.

Auszeichnungen ua.: Kranichsteiner Literaturpreis 1985, Marburger Literaturpreis 1990, Brandenburgischer Literaturpreis 1997, Ida-Dehmel-Literaturpreis 2001, Johann-Gottfried-Seume-Literaturpreis 2009, Christian-Wagner-Preis 2010.

Lyrikauswahl: Ballade von der reisenden Anna 1965, Margarete mit dem Schrank 1978, Märkische Feemorgana 1989, Silvatica 1997, Aus Wut 2005, Solange noch Liebesbriefe eintreffen. Gesammelte Gedichte 1999 und 2008.