Gertrud Käthe Chodziesner wurde am 10. Dezember 1894 in Berlin geboren. Aufgewachsen in einer assimilierten, kaisertreuen, wohlhabenden Familie im Berliner Westend. Sprachlehrerinnen-Diplom für Französisch und Englisch, Erzieherin in privaten Haushalten. 1917 mit Gedichte erste Veröffentlichung als Gertrud Kolmar. 1927 Teilnahme an einem Ferienkurs in Dijon, Aufenthalt in Paris. Ab Ende 1927 Pflege der Mutter im elterlichen Haus; zugleich Gedicht-Zyklen, Prosa, Dramatisches.
Porträtzeichnung von Jörg Büttner
Existentielle Erschütterung 1933; unveröffentlicht Das Wort der Stummen. 1936 Gedicht-Lesungen im Jüdischen Kulturverein, eingeengte Lebensweise im „Judenhaus“, Speyerer Straße. Seit Sommer 1941 Zwangsarbeit. Deportation am 2. März 1943 nach Auschwitz, dort wahrscheinlich sofort (ohne Nachweis) in der Gaskammer ermordet.
Weitere Gedichtbände: Preußische Wappen 1934, Die Frau und die Tiere 1938 (nach dem November-Pogrom 1938 eingestampft); posthum: Welten 1947, Das lyrische Werk 1955/60, Das Wort der Stummen 1978, Das lyrische Werk 2003.