Hildegard Löwenstein wurde am 27. Juli 1909 in Köln als Tochter eines Rechtsnwalts und einer Sängerin in eine assimilierte, großbürgerliche jüdische Familie geboren. Nach privatem Schulunterricht besucht sie ein fortschrittliches Mädchen-Lyzeum, Abitur 1929. Sie studiert Jura, später Philosophie und politische Wissenschaften in Heidelberg, Köln und Berlin. Wieder in Heidelberg lernt sie 1931 den jüdischen Archäologiestudenten Erwin Walter Palm kennen. Mit ihm Auslandsstudium in Florenz und Rom, das mit Hitlers Machtergreifung zum ersten Exil wird. 1936 Heirat und Promotion; wegen der italienischen Rassengesetze 1939 Flucht über Paris nach Großbritannien, im Sommer 1940 per Schiff – zusammen mit Stefan Zweig  -- über Kanada nach Santo Domingo.

Porträtskizze: Jörg Büttner

Erste Gedichte schrieb Hilde Palm neben ihrer Lektorentätigkeit an der Universität zum Ende der 40er Jahre um ihr Alleinsein zu bewältigen. Nach dem Tod ihrer Mutter 1951 wurde Schreiben »überlebensnotwendig«. 1954 Rückkehr  nach Europa; in Reaktion auf die Schwierigkeiten, in Deutschland Fuß zu fassen, nannte sie sich mit Veröffentlichung erster Gedichte nach dem Ort ihres 12jährigen Exils Hilde Domin.