Guillaume Albert Wladimir Alexandre Apollinaire de Kostrowitzky, geboren am 26. August 1880 in Rom als Sohn der blutjungen Polin Angelica de Kostrowitzky und des italienischen Offiziers Francesco Flugi d’Aspermont, der seine Geliebte 1885 verläßt. Gymnasiast in Monaco, Cannes und Nizza. 1899 Umzug nach Paris. Anstellung bei einem Makler und bei einer Bank. Hauslehrer bei einer Baronin im Rheinland, wo er sich in die junge englische Gouvernante verliebt und ihr bis England nachreist. 1902 Rundreise u.a. nach München, Berlin, Dresden Prag und Wien. Gründung der Zeitschrift Festin d’Esope. Freundschaft mit Max Jacob, Picasso und anderen Künstlern. Vorträge über die neue Kunst und Dichtung. Liason mit der Malerin Marie Laurencin.1912 Gründung der Zeitschrift Les Soirées de Paris. Tagtägliche Zusammenkünfte auf dem Montparnasse. Erste Calligramme. 1914 Flucht zu Freunden nach Nizza. Liebe zur wechselhaften Louise de Coligny-Châtillon, der Lou seiner Gedichte. Kriegsfreiwilliger. In Nîmes Ausbildung zum Kanonier.

 

Porträt: Pablo Picasso

Am 1. Januar 1915 zwischen Nizza und Marseille Zugbekanntschaft mit Madeleine Pagès aus Oran. Tägliche Liebesbriefe und Gedichte aus dem Grabenkrieg, den er als Artillerist, Infanterieoffizier und Dichter in der Normandie erlebt. Heiratspläne. Ende 1915 Urlaubswiedersehen in Oran. Am 17. März 1916 bei Berry-au-Bac Kopfwunde durch einen Granatsplitter, der den Helm durchbohrt. Spital in Château-Thierry und Paris. Lähmungserscheinungen, zweimalige Schädelöffnung. Abkehr von Madeleine. Einsatz in der Zensurbehörde und im Kolonialministerium. Januar 1918 Lungenentzündung. Im Mai Heirat mit Jacqeline Kolb, die ihn pflegte. Trauzeugen sind Pablo Picasso und Ambroise Vollard. Wohnung am Boulevard St. Germain. Geschwächt, erkrankt Guillaume Apollinaire an der Spanischen Grippe und stirbt nur Tage später am 9. November 1918. Begraben liegt er auf dem Friedhof Père Lachaise unter einer Granitstele, die Picasso gestaltete.


Gedichtbände: Le Bestiare ou Cortège d’ Orphée 1911, Alcools 1913, Calligrammes 1918, Poèmes secrete à Madeleine 1949, Poèmes à Lou 1955, Œuvres Poétiques 1956. Deutsch: Dichtungen, 1953, Bestiarium 1959, Poetische Werke, 1969, Unterm Pont Mirabeau, 1971. Bestiarium oder Das Gefolge des Orpheus, 1978, André Billy: Guillaume Apollinaire. Porträt & Poesie 1968.