Christine Lavant, geboren am 4. Juli 1915 in Groß-Edling bei St. Stefan im südkärntnerischen Lavanttal. Neuntes Kind des Bergarbeiters Thonhauser. Als Säugling aufgegeben und von Skrofeln entstellt, später zeitweise halb taub und blind. Lungenentzündungen, seelisch bis zum Selbstmord belastet. Volksschule. Mit neun Jahren Gewaltmarsch zur nach Klagenfurt verzogenen Lehrerin. Tbc, Verschlechterung der Skrofulose. Wunderheilung durch Röntgenbestrahlung. 1929 Abbruch der Hauptschule. Seither zu Hause. Broterwerb durch Stricken. 1931, mit schweren Depressionen, als einziges Kind noch bei den Eltern. Roman, der keinen Verleger fand. Autodafé. 1937 Begegnung mit dem 30 Jahre älteren Kunstmaler Josef Habernig, den sie zwei Jahre später heiratet. Beeindruckt von Rilkes Späten Gedichten, beginnt sie wieder zu schreiben.

 

 

Porträt von Werner Berg

1949 erster Gedichtband im Stuttgarter Brentano Verlag. 1950 Lesung bei einem Treffen in St. Veit, Begegnung mit dem Maler Werner Berg, der sie porträtiert und Adressat ihrer Gedichte wird. Freundschaft mit Ludwig von Ficker und Ingeborg Teuffenbach. Übersiedlung ins Haus einer Freundin, bei der sie mit kurzer Unterbrechung bis zu ihrem Tode wohnt. 1957 Reise nach Istanbul. Tabletten- und Zigarettenabhängigkeit. 1963 Tod Josef Habernigs, Nervenzusammenbruch. Nach einem Schlaganfall starb Christine Lavant am 7. Juni 1973 im Krankenhaus Wolfsberg.