Fritz Ascher wurde am 17. Oktober 1893 in Berlin als Sohn eines Zahnarztes in eine jüdische Familie geboren. Der Vater konvertierte sich und seine dann drei Kinder 1901 zum Protestantismus. Asches Talent zeigte sich früh: schon als 16jähriger studierte er nach dem Berliner Abitur bei Max Liebermann, der ihn mit einem „Künstlereinjährigen“ zur Akademie für Bildende Künste nach Königsberg weiterempfahl. Um 1913 zurück in Berlin studierte er in den Zeichen- und Malschulen von Corinth, Meyer und Agthe, war beeinflußt von expressionistischen Malern wie Munch, Nolde und Kandinsky und fand neben seinen Zeitgenossen Beckmann, Rouault und Meidner seine eigene künstlerische Sprache. Reisen und erste Ausstellungen ab 1914; seine Arbeiten verbinden Elemente des Expressionismus mit denen des Symbolismus; gleichzeitig reagierte er auf zeitgenössische Themen wie die Straßenkämpfe der Novemberrevolution von 1918.

Porträt: Selbst

Mit der Machtergreifung der Nazis galt Acher als Jude und „entarteter Künstler“ mit Berufsverbot. Während der Pogrome am 9. November 1938 wurde Ascher verhaftet und im Konzentrationslager Sachsenhausen und im Potsdamer Gestapo-Gefängnis interniert. Nach sechs Monaten freigelassen überlebte er das Terrorregime indem er von Freunden in einem Keller eines teilweise ausgebombten Gebäudes in Grunewald versteckt war. Während dieser Zeit schrieb er Gedichte über die Liebe und das Göttliche und würdigte seine künstlerischen Vorbilder. Andere Gedichten evoziern die Natur als Zufluchtsort und geistige Heimat. Diese Gedichte geben einen Einblick in die innersten Gefühle Aschers und gelten als „ungemalte Bilder“. Nach der Befreiung 1945 nahm er die Malerei mit neuer Unmittelbarkeit und Dringlichkeit wieder auf. Fritz Ascher starb am 26. März 1970 in Berlin.