Antwort

Mein vater, sagt ihr,
mein vater im schacht
habe risse im rücken,
narben,
grindige spuren niedergegangenen gesteins,
ich aber, ich
sänge die liebe

Ich sage:
eben, deshalb

 

© S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main

 

Grafik: Friederike Rieß-Lazarów

 

Schon bevor die Stasi unter dem Decknamen ›Lyrik‹ Reiner Kunze ab 1968 bespitzelte, waren Veröffentlichungen von ihm unterbunden oder zensiert worden. Die Neuauflage des 1968 erschienenen Poesiealbums 11 belegt mit damals ausgelassenen - obwohl schon vorhandenen - und verfälschten Gedichten die Strategie der künstlerischen Entmündigung. Erweitert wurde das Heft des heute als »einen der sprachmächtigsten deutschen Gegenwartslyriker« geschätzten mit Gedichten aus dem inzwischen gewachsenen Œuvre – seiner »schöpferischsten und glücklichsten Zeit«.

 

Auswahl von Heiner Maria Feldkamp

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