Pablo Neruda wurde als Neftali Ricardo Reyes Basualto am 12. Juli 1904 in Parral (Chile) als Sohn eines Eisenbahnbeamten und einer Volksschullehrerin geboren. 15jährig  erhielt er einen Jugendpreis für sein Gedicht ›La canción de fiesta‹ und legte sich seinen Künstlernamen zu, um Mißbilligungen des Vaters zu vermeiden. Nach Schule und Studium (Französisch und Pädagogik) an der Universidad de Chile wird er  1927 Konsul in Rangun, Ceylon, Djakarta, Buenos Aires und ab 1934 in Madrid, wo der Spanische Bürgerkrieg 1936 mit der Erschießung seines Freundes García Lorca zum Wendepunkt seines Lebens und Dichtens wird; er schreibt seinen Gedichtzyklus España en el corazóner.
1938 wieder in Chile als Redakteur und im diplomatischen Dienst, nach einer politischen Wende seiner Ämter enthoben, ist er selbst zur Flucht gezwungen. Freundschaft mit Pablo Picasso und gemeinsame Reisen. 1970 Wahlsieg der Volksfront in Chile; wird er wieder Botschafter in Paris.

Porträt von Walter Womacka

Nach dem faschistischen Militärputsch durch Pinochet und der Ermordung Allendes im September 1973 wurde der schwerkranke Dichter in Santiago unter Hausarrest gestellt, wo er am 23. September 1973 starb. Seine Beisetzung unter internationaler Anteilnahme geriet zur ersten machtvollen Demonstration gegen die Pinochet-Diktatur.
Internationaler Lenin-Friedenspreis 1953, Nobelpreis 1971.
Gedichtbände (Ausw.): Crepusculario / Dämmerung 1923, Veinte poemas de amor y una canción desesperada / Zwanzig Liebesgedichte und ein Lied der Verzweiflung 1924/1955, España en el corazón / Spanien im Herzen 1937/1956, Canto General / Der Große Gesang 1950/1953, Las piedras de Chile / Chiles Steine 1960/1961, Memorial de Isla Negra / Memorial von Isla Negra 1964, Geografía infrucutosa / Unfuchtbare Geographie 1972, Satrapas / Die Satrapen 1973.