im sommer sitzen die alten

die füße am leib und halten den koffer sehr fest.
darin sind: gespartes in folie, der goldschmuck
von mutter, drei fotos, zwei briefe, der paß.
nur die alten sitzen auf tischen im dunkel, wenn wind
sich auflädt, und zählen die zeit zwischen donner und blitz
   und sitzen die alten und sagen kein wort

© Verlag Schöffling


Grafik: Cristina Ohlmer

 

 

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»Das Bemerkenswerte an der Lyrik von Ulrike Almut Sandig ist: Sie bedarf keiner kühnen Metaphorik, kaum einmal ausgefallener Wortbildungen, keiner Reime und strengen Formen. Ihr Zauber beruht vielmehr auf einem sprechenden Ich, das sozusagen mit beiden Beinen in der Realität steht und gleichzeitig mit dem Kopf in die Sphären des Träumerischen, Imaginären, Fanstastischen vorstößt. Ihre Gedichte führen uns in geheimnisvolle Räume der Poesie und strahlen doch Geborgenheit aus als seien wir hier schon immer daheim gewesen.« schreibt Andreas Wirthensohn, während Matthias Kußmann kurz und knapp urteilt: »Sandigs Gedichte sind anmutig, überraschend und neu.«

Auswahl: Axel Helbig

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EAN:978 3 943708 23 3
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