Tadeusz Rózewicz, geboren am 9. Oktober 1921 in der zentral-polnischen Kleinstadt Radomsko als Sohn eines Gerichtsbeamten. Bis 1938 Gymnasium und erste Gedichte in Schüler- und Jugendzeitschriften. Nach Kriegsbeginn Lebensunterhalt durch Nachhilfestunden, Arbeit als Bote der Stadtverwaltung und in einer Tischlerei. 1942 Ausbildung bei der Untergrundarmee (Armija Krajowa); 1943/44 Teilnahme am Partisanenkampf; 1944 unter Pseudonym Satyr konspiratives Bändchen Echá lesne (Waldechos) mit Gedichten und Prosaskizzen. Hinrichtung des älteren Bruders Janusz durch die Gestapo. 1945 Reifeprüfung und Studium der Kunstgeschichte in Kraków. 1949 Heirat mit Wieslawa Kozlowska, zwei Söhne. Ansiedlung in Gliwice. 1957 Tod der Mutter, die ihm zeitlebens besonders nahe war. 1968 Umzug nach Wroclaw, wo er, abseits vom Kulturbetrieb bis heute als freier Schriftsteller lebt. Zahlreiche Auslandsreisen und Übersetzungen seiner Werke andere Sprachen.

 

Porträtkarikatur: Harald Kretzschmar

 

Literaturpreise: u.a. Polnischer Staatspreis (1955), Literaturpreis der Stadt Krakau (1959), Preis 1.Klasse des polnischen Kulturministers (1959), Österreichischer Staatspreis für Europäische Literatur (1982), Bogumil-Linde-Preis (1998), Nikepreis (2000), Europäischer Literaturpreis (2007).


Gedichtbände (Auswahl): Formen der Unruhe 1965, Offene Gedichte 1969, Gesichter und Masken 1969, Schattenspiele 1979, Überblendungen 1987, Poets Corner 16 1993, Letztendlich ist die verständliche Lyrik unverständlich 1996, Zweite ernste Verwarnung 2000, Mutter geht 2009, Und sei’s auch nur im Traum 2012.

 

Herausgabe und Auswahl Richard Pietraß