Wilhelm Lehmann wurde am 4. Mai 1882 in Puerto Cabello (Venezuela) als Sohn des ausgewanderten Lübecker Kaufmanns geboren; 3 Jahre später Rückkehr nach Deutschland; wuchs im damals noch halbländlichen Wandsbek auf; studierte Philosophie, Naturkunde und Sprachen in Tübingen, Straßburg und Berlin (dort Begegnung und lebenslange Freundschaft mit Moritz Heimann und Oskar Loerke) sowie Kiel. 1905 Promotion zum Dr. phil. 1906 Heirat mit Martha Wohlstadt. Der erste Sohn Clemens Achim starb 1907. 1908 Geburt des zweiten Sohnes Berthold. Die Ehe wurde 1912 geschieden. 1913 Heirat seiner ehemaligen Schülerin Friederike (Frieda) Riewerts. 1917 Geburt des Sohnes Peter und 1927 der Tochter Agathe Caroline. Nach dem Staatsexamen war Lehmann Lehrer in Kiel, Neumünster, Wickersdorf und Holzminden sowie von 1923 bis 1947 für Deutsch und Englisch in Eckernförde, wo er seitdem wohnte.

 Porträt: Ludwig Meidner 

Lehmann wurde 1917 zur Infanterie eingezogen, desertierte jedoch im September 1918 in englische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1919 entlassen wurde. Aus seinen grauenhaften Kriegserfahrungen entstand der Roman ›Der Überläufer‹ (1925-27), der wegen Lehmanns Desertion erst 1962 veröffentlicht wurde.
Ausgedehnte Reisen führten Lehmann nach England, Irland, Italien, Dänemark und Dalmatien. Am 17. November 1968 starb Wilhelm Lehmann in Eckernförde und wurde auf dem Friedhof von Windeby bei Eckernförde  beigesetzt.
1923 Kleist-Preis durch Alfred Döblin. Zahlreiche weitere Preise. Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz sowie des P.E.N.-Clubs.
Gedichtbände: Antwort des Schweigens 1935; Gedichte 1936; Der grüne Gott 1942; Entzückter Staub 1946; Noch nicht genug 1950; Überlebender Tag 1954; Meine Gedichtbücher 1957; Abschiedslust 1962; Sichtbare Zeit 1962-67; Gedichte 1963 + 68.